Über der Sickinger Höhe steht der Morgennebel, richtiges Novemberwetter – grau, kalt und feucht. Das aber hält die Mitglieder der FBG Sickinger Höhe nicht ab, zur Exkursion zu starten. Vor Ort lassen sich die Fallbeispiele eben viel besser zeigen als in der trockenen Theorie. So ging es wieder einmal zu einem Waldstück des ersten Vorsitzenden Andreas Schmitt. Es liegt am Wahlenkopf, oberhalb des malerischen Schauertals. Dort machte der Verein schon einmal Station (Wobla-Artikel verlinken: https://www.wochenblatt-reporter.de/thaleischweiler-wallhalben/c-lokales/wald-fit-fuer-die-zukunft-machen_a325925), denn hier konnte das gezeigt werden, was viele Waldbesitzer betrifft und ihnen Sorge bereitet: Andreas Schmitt hatte hier etwas mehr als ein Hektar Fichtenwald roden müssen. Durch Käferbefall waren sie allesamt abgestorben. Ein Jahr später hat er einen Teil der Mammutaufgabe, der Wiederaufforstung, schon erledigt.
Gemeinsam mit den Privatwaldbetreuern des Forstamts Westrich/Kaiserslautern, Uwe Bischoff und Daniel Büffel, erklärte Schmitt, welche Bäume sich für die Aufforstung eignen und wie diese abläuft. Dabei führten Bischoff und Büffel auch verschiedene Varianten von Bissschutzhüllen vor und zeigten die richtigen Pflanzwerkzeuge und -techniken.
Die richtige Pflanztechnik
Auf der Freifläche von Andreas Schmitt wurde also gezeigt, welche klimaresistenten Bäume sich aktuell am besten eignen, zum Beispiel Weißtanne, Rotbuche, Traubeiche, Roteiche, Douglasie und einige mehr. Vor allem gilt es aber auch darauf zu achten, wie man diese richtig in den Boden setzt. Dazu führte Büffel verschiedene Werkzeuge vor: Hohlspaten, Rhodener Pflanzhaue oder Göttinger Fahrradlenker. Das sind alles Hacken oder Spaten, mit denen es sich im Waldboden besser arbeiten lässt. „Bei der Pflanzung ist vor allem eines ganz wichtig: Das Loch muss tief genug sein, sodass man die Wurzel des Setzlings gerade einsetzen kann und nicht regelrecht hineinstopfen muss“, erklärt Daniel Büffel. Vorher aber müsse man genau überlegen, welche Baumarten man überhaupt verwendet, ergänzt Bischoff: „Wo ist am meisten Licht, wo mehr Feuchtigkeit, wie sieht es auf angrenzenden Waldflächen aus? Diese Fragen muss man sich stellen und dabei helfen wir auch.“ Wichtig sei es, blockweise (schachbrettartig) zu pflanzen, um innerartliche Konkurrenz zu schaffen und so den Wuchs zu fördern. Außerdem sollten auch dienende und schattentolerante Baumarten dazu gemischt werden. Durch diese Mischungen auf der Fläche könne man etwas mehr garantieren, dass die Baumarten überstehen. „Und ganz wichtig: Markiert euch die Stelle mit einem Bambusstock oder ähnlichem, damit ihr den Baum wieder findet“, erklärte Andreas Schmitt schmunzelnd. Denn gerade am Anfang müsse man öfter zum Mähen in die Fläche. Schnell sei dann mal ein Setzling mit abgemäht.
Schutz der Setzlinge wichtig
„Der richtige Schutz für den Baum ist ein wichtiger Faktor für das Wachstum“, sagen die drei Experten. Zum einen gebe es die runden Tubex-Pflanzhüllen. Baumschutz-Gitterhülle, Wuchshülle faltbar oder als Röhre, Metallgitter oder Schutzmanschette bieten solche Möglichkeiten, oder eben auch ein Zaun.